Jagen in der freien Wildbahn

Ich hab’s wieder getan – mal wieder seit Langem: Jemandem ein Zetterl gegeben.

Neulich (22.6.) bei der Busstation in Wien: Da stieg einer in den selben Bus ein, der genauso aussah wie Sanjay: Selbe Statur, selber Hauttyp: Ein junger Inder mit langen, zusammengebundenen Haaren, Bart und schwarzer Brille. Es hatte mich voll geflasht, weil er ihm so ähnlich sah aber es nicht sein konnte, weil sich Sanjay erst die Haare kurz geschnitten hatte. Dennoch wurde ich neugierig auf dieses „Double“ von ihm und setzte mich im Bus gegenüber von ihm in die Reihe. Dort kramte ich dann im Rucksack nach irgendwas, wo ich für ihn etwas draufschreiben konnte. Mit einer total unsexy Billa-Rechnung wurde ich schließlich fündig (zum Glück stand nichts Peinliches oben, sondern nur Obst und eine Vegan-Bowl) und begann zu schreiben:

„Hi! Du siehst jemandem sehr ähnlich, bei dem ich mich sehr wohl fühle und deshalb würd ich gern herausfinden, ob das bei dir auch so ist. Daher würd ich DICH gern kennenlernen, darf ich?“ Dann meinen Vornamen, Mailadresse und Telefonnummer dazu.

Ungeduldig und innerlich sehr hibbelig beobachtet ich ihn dann während der Fahrt weiter. Er war voll und ganz auf sein Smartphone fokussiert. Zuvor hatte er sein Hörgerät in einem Behältnis verstaut und sich die Kopfhöhrer aufgesetzt. Er stieg vor mir aus, weshalb ich aufstand, und so tat als würde ich auch aussteigen und kurz bevor der Bus zum Stillstand kam, tippte ich ihn an und drückte ihm das 1x gefaltete Zettelchen lächelnd in die Hand, wo zu erkennen war, dass es sich handschriftlich geschrieben, um eine längere Nachricht handelte. Der junge Mann blickte mich sehr perplex an, nahm es aber doch an und stieg aus. Nach dem Aussteigen las er es und sah nochmal zu mir, wo ich ihn erneut durch’s Busfenster anlächelte. Sein Blick war immer noch sehr verstört…

Aber sieh an, noch am selben Tag hatte ich dann tatsächlich noch ein Mail von ihm erhalten:

Hi, mein Name ist Dinesh

Das dein Zettel im Bus mich überrascht hatte, wäre eine Untertreibung.

Aber wir können gerne schreiben.

Bin eig neugierig, was dich dazu bewegt hat!

Dinesh

Oh das freute mich, denn per Mail konnte ich dann so schön loslegen:

Hallo Dinesh,

ich freu mich, dass du dich getraut, und dich bei mir gemeldet hast. 🙂

Ja, die „Überraschung“ stand dir ins Gesicht geschrieben – du hast ziemlich perplex ausgesehen.

Danke, dass du mir die Chance gibst, dich ein Wenig kennenlernen zu dürfen.

Also,… umgekehrt war ich heut auch ziemlich perplex:

Es gibt da den Sanjay mit indischen Wurzeln, geboren und aufgewachsen in Wien, Jahrgang 2000, der letztes Jahr in mein Leben getreten ist und den ich als Freund inzwischen sehr schätze.

Er tut mir gut, ich tu ihm gut, und wir unternehmen gerne etwas zusammen, sei es chillen auf der Donauinsel, Songcontestparty, gemeinsame Kabarettbesuche oder Anime-Filmabende. Und als ich heute in den Bus einsteigen wollte, war ich total geflasht, weil ich im ersten Moment glaubte, er steigt in den Bus ein. Es konnte aber nicht sein, weil er hat inzwischen kurze Haare – aber sonst schaut ihr euch sehr, sehr ähnlich (wie ich finde). Und so kam es dann, dass ich nicht anders konnte, als nach einer Möglichkeit in meinem Rucksack zu suchen, um dir ein Zettelchen zu schreiben und meinem Impuls nachzugehen, welche Persönlichkeit sich hinter deinem Aussehen verbirgt. 🙂

Also daher meine Fragen an dich:

Woher entspringen deine Wurzeln?

Bist du auch Nichtraucher?

Wohnst du auch in XXXXXXXXXX oder warst du nur für Nachhilfe oder Ähnliches in der Gegend?

Was ist dir wichtig im Leben?

Was macht dich glücklich?

Wie ist das mit deinem Hörgerät: Wann brauchst du es? (Weil ich ja gesehen hab, dass du auch Kopfhöhrer verwendest.)

Kannst du die Gebärdensprache?

Worin gehst du in deiner Freizeit so sehr auf, dass dabei die Zeit nur so verfliegt?

Hast du Haustiere? (Ich hab 2 Katzen.)

Fragen über Fragen… – ich könnt noch mehr stellen, allerdings weiß ich noch nicht wie gern (und demnach wie viel) du schreibst. Ich bevorzuge längere Mails (wenn ich es mir aussuchen kann) und tippe meine Mails grundsätzlich am Laptop. Smartphone nutze ich keines, bloß ein gewöhnliches Tastenhandy zum Telefonieren und SMSen.

Liebe Grüße, Mina

—————————————————————————————————–

Und dann war es auch schon richtig losgegangen. Es folgten einige lange Mails, abwechselnd von ihm und mir und die Ausmaße nahmen Züge an, wo wir jeder dann eine Stunde lang an einer Antwort per Mail für den jeweilgen anderen saßen. 

So erfuhr ich, dass er ein 1997er Jahrgang ist (also aktuell 25), nur eine Busstation von mir entfernt wohnt und gerade erst in Wien seinen ersten Job begonnen hat und gerade mitten in einer „Abnabelungsphase“ von zu Hause ist, sodass er alleine wohnen und sein Leben damit noch selbstständiger leben möchte. Lustigerweise begegnete ich ihm gleich am nächsten Tag in der Früh wieder, weil er im Zug eine Station nach mir zugestiegen war. Zwecks unserem Zusammentreffen schrieb er: „[…] Da kann ich dir nur Recht geben. Als du mich eher das zweite Mal gesehen hast. War wie in einen Film. Ob es ein guter oder schlechter Film ist, bleibt abzuwarten. Aber es startet schon mal interessant. […]“ Demach brachte er auch eine gesunde Portion Skepsis mit – was ich gut fand, denn das kenn ich ja nur allzugut von mir. 

Es ging ein paar Tage mit langen, persönlichen Mails hin und her und so erfuhr ich bereits in kurzer Zeit eine Menge Persönliches über ihn. Er war überrascht, dass er sich mir, einer Fremden, so gut öffnen könne und ich fühlte mich sehr geehrt drüber, dass ich das über das geschriebene Wort „ausstrahle“ und scheinbar genug einfühlsam war, dass er dies vermochte.

Bereits in seiner dritten Mail hatte er mir ganz unverblümt geschrieben gehabt, nachdem ich ihn fragte, ob er auch sapiosexuell sei, weil er so gerne und viel schreibt:

„Zu meiner eigenen Sexualität kann ich nicht viel sagen, da meine Auslebung begrenzt war, durch meine persönlichen Umstände. Ich würde gern eine Person umarmen, meinen Kopf in die Brust legen und kuscheln. Ich glaube das wäre sehr friedvoll. Küsse in den Nacken etc.

Ich habe Online-Dating probiert und nur 1-2 unspektakuläre Dates gehabt. Mein erstes Mal war vor 5 Jahren, an das ich mich kaum erinnern kann. Das zweite Mal war in einem Bordell, da ich gerne wieder körperlichen Kontakt haben wollte. War ok. Nicht etwas, was einem emotional erfüllt. Aber vielleicht kann ich dann, wenn ich die Wohnung in ein paar Tage beziehe und versuchen erneut zu experimentieren. Aber mal schauen.“

Demnach hatte er auch noch nie geküsst oder gekuschelt oder einfach nur Händchen gehalten. Also ein sowas von KLASSISCHER Kandidat für mich! 🙂 Ich find das schon sehr spannend, ein so gutes „Radar“ zu haben, dass ich mir immer wieder ausgerechnet die (Kuss-)Jungfrauen rauspicke. ^^

Das war dann neben der langen, persönlichen Mailkonversation auch ein Grund warum ich innerhalb weniger Tage schon SEHR gehyped war und mich schon sehr auf ein baldiges Kennenlernen freute. Ich war froh, dass ich es zeitlich irgendwie gleich am Sonntag (26.6.) unterbringen konnte und dass alles bestens geklappt hatte.

Die erste richtige Begegnung

Wir trafen uns bei meiner Busstation um von dort aus auf die Donauinsel weiterzugehen. Ich war schon eine halbe Stunde vorher da, um mich mental schon in aller Ruhe vorzubereiten und auch, weil ich noch was lesen wollte und ich hatte es im Gefühl, dass Dinesh wahrscheinlich auch früher da sein würde – so war es dann auch – gegen Viertel stand er schon da, obwohl wir erst für Halb verabredet waren – deshalb war es auch gut, dass ich bereits vor Ort war. 🙂 

Wir begrüßten uns mit einer 5-Sekündigen Umarmung die er sich gewünscht hatte. Bei ihm wirkte es (so wie bei manch anderen), als hätte er auch bis 5 gezählt und sich mehr auf das Zählen als auf die Umarmung konzentriert. Aber ich nahm es innerlich mit Humor und verstand ja die Unsicherheit, die bei sowas mitschwingt, wenn man wen Neuen kennenlernt.

Fakt war jedenfalls, dass ich beim Umarmen wiedermal festgestellt hatte, dass er für mich gut roch und ich ihn gerne länger umarmt hätte. Für mich war diese Umarmung ein Stück Vertrautheit. Wenngleich er etwas steif dabei war, so war sie für mich ein „Hallo, schön dir endlich RICHTIG live zu begegnen“ und die Vertrautheit, die wir in unseren Mails aufgebaut hatten, nun mit der Umarmung verstärkt wurde.

Dann fragte er mich gleich, ob er mir mein Sackerl (mit Picknickdecke und Badesachen) abnehmen darf und ich freute mich über dieses gentleman-like Angebot, welches ich gerne annahm. Da er mir seine Unsicherheit bezüglich meiner Smalltalk-Antipathie, zuvor offen per Mail mitgeteilt hatte, hatte ich ihn vorab zurecht beruhigen können, es auf sich zukommen zu lassen, denn auf Grund unserers Mailverkehrs, wo wir von einem Thema ins andere gekommen waren, machte ich mir da bei ihm keine Sorgen – und auch hier hatte sich meine Vermutung bewahrheitet, dass es kein krampfiges Gespräch auf dem Weg zur „Insel“ war, sondern schön fließend, von einem Thema ins andere. So kam es dann auch, dass ich mich so wohlfühlte, sodass ich fragte, ob er mir seine Hand geben mag. Er tat es und anfänglich war es noch eine sehr ungewohnte, unnatürliche Bewegung, weil er die Hand sehr steif gestreckt gehalten hatte, aber nach und nach ging es dann doch etwas besser.

Dinesh war begeistert darüber, dass ich ihm ein neues Fleckchen in seiner Gegend zeigen konnte, denn hier sei er noch nie gewesen und er meinte, er fände es toll, auf so viel Natur hier anzutreffen – ideal, im seinen Freunden auch seine Gegend mal zeigen zu können. 🙂

Auf der Donauinsel

Auf der Donainsel angekommen suchten wir uns ein schattiges Plätzchen, weil an diesem Tag die Sonne ziemlich runterbrannte. Als wir fündig wurden, breitete ich meine neu erworbene 180x180cm Picknickdecke aus und wir setzten uns drauf, und ich merkte schnell, dass mir eigentlich schon nach kuscheln war, weswegen ich ihn fragte, ob er lieber im Sitzen oder im Liegen weiterplaudert. Er wollte lieber sitzen, aber merkte an: „Du willst schon kuscheln, oder?“ Ja, wie recht er damit hatte. „Na okay, dann können wir auch liegen.“ bekam ich zurück und ich: „Aber nur, wenn es wirklich okay für dich ist.“ Er nickte und richtete sich mal liegend ein. Mein kleines Kopfkissen, das ich mithatte, kam an dieser Stelle gleich zum Einsatz, damit es noch etwas bequemer für ihn war – immerhin war das ja sein erstes Mal kuscheln. 

Dinesh legte sich auf den Rücken und ich nahm seinen linken Arm, um mich auf seine Brust zu legen, damit er dann seinen Arm um mich schlingen kann – was er dann auch tat. Mit diesem Arm streichelte er mich auch zaghaft zurück, nachdem ich ihn auf der Brust und am Arm zu streicheln begonnen hatte. Der andere Arm lag einfach reglos auf der Decke. Es wirkte auf mich, als müsse er sich auch erstmal an diese neue Situation gewöhnen und sich „einfinden“. Aber schön, dass er mich zumindest einseitig zurückstreichelte. Zwischendurch begann das Hörgerät immer wieder einen schrillen Ton abzugeben, weshalb ich ihn bat, es rauszugeben. (Er hatte mir in einer Mail bereits erzählt, dass er, wenn eine Person nahe bei ihm ist, eh normal hört und die Gebärdensprache nicht beherrscht.)

Nachdem er sich entspannt hatte, traute er sich dann auch, den zweiten Arm dazuzunehmen, was ich gleich positiv anmerkte und mich offensichtlich drüber freute. Währen dem Kuscheln fühlte ich mich so wohl, dass ich am liebsten die Worte, die sich in meinem Kopf gebildet hatten – nämlich „ich mag dich“ – schon laut ausgesprochen hatte. Doch ich hatte mich erstmal selbst zurückgehalten.

Und dann sprang es relativ schnell um – leider zu schnell für meinen Geschmack. Mir fehlte ein gescheiter Übergang. Durch die Entspannung kam die Erregung und mit der Erregung das „triebgesteuerte“ Verhalten. Durch das Streicheln beschleunigte sich nach und nach seine Atmung (was ja soweit normal ist). Als dann seine Finger zu meinem Mund glitten und mir über die Lippen fuhren, hatte ich plötzlich zwei Finger von ihm im Mund. Das fühlte sich für mich ein wenig forsch an, aber weil ich so überrumpelt war, machte ich erstmal perplex mit und fuhr mit meiner Zunge über seine Finger und saugte daran. Das turnte ihn scheinbar schwer an und während die eine Hand über meine Brust fuhr, wanderte die andere unter mein kurzes Kleid direkt auf meinen Hintern, im nächsten Moment sogar unter meine Unterhose auf die nackte Haut meiner Pobacken.

Ich empfand das als sehr befremdlich fühlte mich aber noch nicht so unwohl, als dass ich es abbrechen wollte – ich war halt nur sehr verdutzt. Es kam daraufhin schnell zu seinem ersten Kuss was – vermutlich bedingt durch die Erregung – auch vom Tempo her sehr schnell ging. Es war für mich, als stütze er sich voll rein ins kalte Wasser, in die Fluten und mache heftige Schwimmbewegungen – nur eben halt umgemünzt auf das Tempo beim Knutschen. Dinesh meldete ich nach einer Knutschpause rück, dass es zu schnell gewesen sei. Es wäre besser, man beginnt mit dem Küssen langsam und steigere sich dann, als wenn man gleich Vollgas gebe. Da mir schon sehr heiß war, entledigte ich mich meines Kleides und bat ihn, auch sein T-Shirt auszuziehen. Dann kuschelte ich mich wieder zu ihm. Haut an Haut war das dann viel besser für mich und ich begann mich wieder zu entspannen.

Das Feedback zwecks Tempo nahm er sich sofort zu Herzen und wir probierten es langsamer nochmal – damit war das dann kein Thema mehr, er konnte es gut umsetzen sodass ich mich nun wieder wohler fühlte. (Schulnote: von einer Drei zu einer 2,5 bis 2) Im Zuge des Weiterknutschens fragte er mich dann, ob ich mich auf ihn drauflegen könne, was ich auch tat und so knutschten und rieben wir uns in Badeklamotten aneinander, sodass ich durch das heftige Reiben, dann auch zum Orgasmus gekommen war. Kurz darauf schubste er mich liebevoll von sich herunter – ich hatte angenommen er hatte mitbekommen dass ich meinen Höhepunkt erreicht hatte und wollte danach eine Pause. Es hatte sich aber später herausgestellt, dass er nicht bemerkt hatte, dass das ein Orgasmus war, sondern er nur generell eine Pause gebraucht hatte. Und er gestand mir, dass er es sich gestern – voller Vorfreude 5x selber gemacht habe. ^^ 

Durch die Pause erfuhr ich dann nähere Einzelheiten – die Sache mit dem Bordell: Das war so eine „klassische“ Situation: Mann geht dort hin, Frau schickt ihn erstmal duschen, als er zurückkam sollte er sich auf’s Bett legen, sie hat ihm einen Gummi übergezogen, ihm mit Gummi einen geblasen und dann hatten sie Sex – sehr unspektakulär, emotionslos und „kalt“. Mit mir erlebte er da nun das krasse Gegenteil: Körperkontakt, wo es sich auf natürliche Weise steigert – von Händchenhalten, zu kuscheln, über knutschen zu mehr. Variante 2 (- also das mit mir) habe ihm wesentlich besser gefallen. Sag ich ja: Nichts geht über knutschen und kuscheln. Es ist so wichtig und ich freue mich über jeden, der diese wertvolle, liebevolle, wertschätzende Erfahrung machen kann.

Dass er so schnell geworden war, lag – logischerweise – gemäß meiner Vermutung daran, dass er bisher nur diese Bordellerfahrungen gemacht hatte. Von dem her hab ich ihm das auch gar nicht nachgetragen. Wir gingen dann schwimmen um uns abzukühlen und ich genoss es, da ganz in meinem Element zu sein.

Runde zwei mit kinky Geständnis

In Runde zwei kam es dann dazu, dass wir uns auch unserer restlichen Klamotten entledigten. Wir streichelten und küssten uns wieder und dann wanderte ich mit meinem Kopf nach unten. Er hatte sehr empfindliche Brustwarzen, was ich persönlich sehr scharf find, wenn ein Mann solch erogene Zonen hat. Da konnte ich ihn dann gut erregen, indem ich mich mit ihnen spielte und dort dann auch meine Zunge zum Einsatz kam. Aber ich wanderte schließlichnoch weiter nach unten und nahm seinen Penis in den Mund um auch mit ihm „zu spielen“.  Gekommen war er nicht, aber nun wusste ich ja warum. Dann begann auch er mich zu fingern – was ich als sehr angenehm empfand.

Außerdem erzählte er mir von seinen Fantasien: Es fände es toll, wenn er von der Frau ein Höschen bekommt das nach ihr riecht, um sich dann daheim darauf mehrmals einen runterzuholen und darauf zu spritzen. Wenn’s weiter nichts ist: Diesen Wunsch konnte ich ihm erfüllen, indem ich ihm dann mein schwarzes Höschen mitgab, welches ich gleich nach dem Schwimmen angezogen hatte. Es war zwar auch feucht – aber nicht vom Schwimmen, sondern von meiner Erregung. ^^ Zugegeben, einmal hatte ich schon mein Höschen verkauft gehabt, aber im privaten Rahmen hab ich es noch nicht zuvor einfach „hergeliehen“. Dieser Gedanke turnte mich umgekehrt auch irgendwie an, dass er sich dann daheim mit meinem Höschen einen runterholen würde – und selbst jetzt, wo ich darüber schreibe, beginnt es schon wieder bei mir „im unteren Bereich“ zu kribbeln… ^^

Wenn man mal was tut, was nicht der üblichen Routine entspricht…

Alles in allem dauerte unser Treffen etwas über 4 Stunden und das war voll okay für mich, denn ich hatte danach noch einen Termin und ich glaub er hatte auch erstmal genügend Eindrücke gesammelt, die er verarbeiten musste. Ich erfuhr dann übrigens noch, dass er an dem Tag, wo ich ihm das Zetterl gegeben hab, dass das sein freier Tag war und er einige Erledigungen in Wien zu erledigen hatte. Wenn er nicht noch wegen seinem Hörgerät und so manchen Einkäufen in die Stadt gehen hätte müssen, wär er nicht in DIESEN Bus gestiegen, und er wär mir nicht begegnet. Und ich auch so zu ihm: Wenn ich nicht am nächsten Tag um eine Stunde früher nach Wien fahren hätte müssen um in die Arbeit zu gehen, wär er mir das zweite Mal auch nicht begegnet.

Also schon lustig, was passieren kann, wenn man mal zu einem anderen Zeitpunkt irgendwo anders hinfährt als üblich. Deshalb einmal mehr mein Lieblingsmotto von Kurt Tucholsky (im übertragenen Sinn): Umwege erweitern die Ortskenntnis. Er wohnt seit 18 Jahren eine Busstation von mir entfernt und zuvor waren wir uns noch nie begegnet… (aber gut, zugegeben, ich hab auch erst seit Sanjay einen „Blick“ sowie „Vorliebe“ für „indisch aussehende Typen“ bekommen. ^^)

Am Tag danach erhielt ich (ohne damit gerechnet zu haben) folgendes Mail von ihm:

Liebe Mina!

Eigentlich wollte ich schon gestern schreiben, aber ich war mit anderen Sachen beschäftigt und danach zu müde fürs Schreiben. Jedenfalls möchte ich mich bedanken für den gestrigen Tag, denn es hat mir Selbstvertrauen gegeben, etwas dass ich immer gut gebrauchen kann.

 Das Kuscheln, das Händehalten, das Erzählen meiner Fantasien und ganz besonders das Küssen waren eine Erfahrung, dass ich nicht vergessen werde. ^^

Ich weiß auch, dass ich dann meine Hörgeräte runtergeben muss, wenn es mal intensiver wird mit dem Küssen XD.  Wusste nicht, dass man die Quietschtöne hören kann. Dachte, dass höre ich nur selber, aber an dem Tag war vieles ein erstes Mal. Genauso, wie das Erleben eines Orgasmus bei einer Frau. Dabei habe ich immer gedacht, es müsste sehr schwer sein, ihn zu erreichen (und vielleicht ist es auch so). Aber ob das durch meine Wenigkeit oder alles durch dir erreicht gemacht worden ist, kann ich nicht beurteilen. Faszinierend war es auf jeden Fall und würde gerne mehr damit experimentieren.

Ich weiß nicht, wie es mit der Regelmäßigkeit aussieht bzgl. zum Thema treffen, aber wenn es von deiner Seite aus machbar ist, können wir uns gerne schreiben und was ausmachen.

Ich bin am Abend wieder erreichbar bzw. ab da kann ich mich wieder melden.

Liebe Grüße,

Dinesh

Nach dem Treffen hatte sich mein Euphorie-Pegel wieder „normalisiert“. Meine Neugier war in jeglicher Hinsicht befriedigt worden und ich war froh, dass wegen dem Sonderstatus, den Sanjay in meinem Leben inzwischen einnimmt, keinerlei „Gefahr“ besteht, dass der von Dinesh abgetreten werden konnte. Wenngleich viele Ähnlichkeiten zwischen den Beiden bestehen (zurückgezogener Typ, eher unerfahren, indische Wurzeln, Brille, Bart, Interesse für Japan und Anime,….) so ist es doch so, dass beide doch ganz unterschiedliche Individuen sind – und das ist auch gut so. 

Mit Dinesh kann ich mir auch gut eine Freundschaft-plus vorstellen, doch hat mich Dinesh bisher erstmal mehr rational als emotional „angefixt“, was bei Sanjay und mir doch sehr anders war, weil es da bei mir doch sehr schnell SEHR emotional wurde (siehe: https://neuesvonderjaegerin.wordpress.com/2021/08/09/knutschtraining-oder-der-crashkurs-der-eigentlich-keiner-werden-hatte-sollen/)

Am nächsten Tag in der Früh, als ich erstmal über alles geschlafen hatte, war es mir ein Bedürfnis, Sanjay über das Treffen mit Dinesh upzudaten:

Lieber Sanjay,

ich hab ich mich gestern mit Dinesh getroffen. Er hatte seinen ersten Kuss mit mir und wir haben das Knutschen weiter geübt und es hat sich sehr schnell bis zum fingern und blasen aufgeschaukelt.

Allles in allem kann ich sagen: Er ist nicht du – und das ist auch gut so, weil DU den Sonderstatus bei mir genießt. DU erfüllst das, was ich mir für eine Freundschaft plus immer so gewünscht hab – klar, die längeren Schweigepausen zwischendurch würd ich mir wünschen dass die kleiner ausfallen, aber sonst fühl ich mich mit dir in meinem Leben sehr wohl. ❤

Das Treffen dauerte etwa 4h und danach war’s auch schon wieder gut – für ihn zum sich sammeln und Sinneseindrücke verarbeiten (er scheint auch Tendenzen in Richtung Hochsensibel zu haben) und für mich auch (Kuschelbatterie aufgeladen).

Wie war eigentlich dein Klassentreffen? […]

Er antwortete mir darauf:

Liebste Mina,

danke für deine Mail, ich hab sie sehr gerne gelesen (- und ich hab meinen Sonderstatus zuvor in keinster Weise angezweifelt gehabt). Unter anderem gerne, weil es mich gerade dazu veranlasst hat in Erinnerungen zu schwelgen. Wegen unserem ersten Kuss. Und ich erfreue mich noch immer daran, dass DU es warst, die meinen ersten Kuss mit mir geteilt hat. ❤
(Und auch den zweiten…den dritten…und die vielen danach. <3)

Was ich beim Lesen überraschend fand, war das ich von einer gewissen Sache mehr erfahren wollte bzw. will. Nämlich, als es sich zum fingern und blasen aufgeschaukelt hat. Ich fand es ziemlich antörnend, das zu lesen und es hat mein Kopfkino anregt und hab mich gefragt, wie genau es ausgesehen hat und deine Eindrücke dazu waren. Hat es sich gut angefühlt? Bist du gekommen? Wo und wie wurdest du berührt und wie hat es sich für dich angefühlt?

Es freut mich, dass ich das erfülle, was für dich eine Freundschaft plus ausmacht. Ich hatte zuvor noch nie ein konkretes Bild von einer Freundschaft plus, ich dachte nur, dass es sich vom Konzept her voll toll anhört. Und durch dich weiß ich, dass es wirklich etwas Tolles ist und dass ich Freundschaften plus auch anderweitig nur so haben möchte, wie ich sie mit dir habe, weil es eine Muster-Freundschaft+ ist.

Doch zum Punkt längere Schweigepausen: Jaaa, da kann ich dir zustimmen, ich würde mir auch wünschen, dass diese kleiner sind. Wenn’s nach mir ginge, würde ich dich so gut wie jeden Tag sehen und spüren wollen. Wie würdest du es dir wünschen, dass diese Schweigepausen überbrückt werden?

Und weil ich beim letzten Mal vergessen hab, über das Klassentreffen zu erzählen: Grundsätzlich lief es gut, ich hab nicht viel, aber auch nicht wenig geredet. Hat unter anderem daran gelegen, dass 2 Jungs an dem Tag abgesagt haben. Aber es war trotzdem ganz gut die anderen wieder gesehen zu haben. Es war nostalgisch. Und ich hab seeehr viele Storys gehört, von denen ich sonst nie mitbekommen habe. Von einer Lehrerin, die mit einer Ex-Schülerin rumgemacht hat, zu einer Leuten, die bei der Matura geschummelt haben und erwischt wurden, bis hin zu zwei Klassenkameraden, die irgendwann während der Schulzeit zusammengekommen sind, aber es während der Schulzeit geheimgehalten haben. Eine kleine negative Sache ist auch passiert, aber die verrate ich dir ein ander mal. Alles in allem, hatte ich schon Spaß und ich würde auch nächstes Mal wieder dabei sein.

Ich hoffe du hast einen schönen Abend bzw. einen schönen Morgen und Tag, wenn du das erst morgen liest.

Mit liebsten Grüßen, Sanjay

Tja, das hat mich dann noch mehr motiviert, mich heute hinzusetzen, und mein gesamtes Gedächtnisprotokoll wiederzugeben. Inzwischen hab ich auch schon das Einverständis von Dinesh, dass es okay ist, wenn ich meine Erlebnisse mit ihm hier veröffentliche.

Was mir besonders am Kontakt mit Dinesh gefällt, ist dass er es ernst zu meinen scheint: Er hat mich nicht für was Einmaliges nur dazu „benutzt“ um weitere erste Erfahrungen zu machen, sondern er erkundigt sich auch zwischenmenschlich immer wieder per Sms, was es bei mir Neues gibt, wie mein WE war, ob ich eine schöne Feier gestern hatte und und und… 🙂 Dafür bin ich sehr dankbar. Das vermittelt mir ein gutes Gefühl und bestärkt mein Vertrauen in den Kontakt, die Wertschätzung die wir in der Kommunikation teilen, genieße ich schon mal sehr. Also mal schauen, wie der Kontakt mit ihm weitergeht, wo das mit ihm hinführt…

(Es führte jedenfalls dazu, dass ich vorgestern beim Einkaufen in Wien einen etwa 22 jährigen kurzhaarigen, auch indisch-aussehenden Typen mit Brille angegrinst hab und er sich verwundert dann noch 2x zeitgleich mit mir umgedreht und wir einander nachgesehen haben…^^)

.

Ein Gedanke zu “Jagen in der freien Wildbahn

Hinterlasse einen Kommentar