Wer nicht hören will, muss … schmecken.

Heute wurde ich von einem 2001er Jahrgang zu meiner Therapeutin geführt. Derzeit mit Muskelfaserriss außer Gefecht gesetzt komme ich nicht dazu, meine bisher für das Frühjahr geplanten Kennenlerntreffen umzusetzen – vieles musste nun hinten angestellt werden – Gesundheit geht ja schließlich vor.

Na jedenfalls DIESEN jungen Mann (nennen wir ihn Ronny) hab ich beim ersten Kennenlerntreffen, als es metrologisch draußen offiziell noch Winter war, schon „nur solala“ gefunden. Er war – trotz seiner Unerfahrenheit (noch nie eine Frau geküsst) und Schüchternheit optisch nicht mein Typ. Weder seine Gesichtszüge, noch sein blasser Hautton, noch seine schmale Oberlippe… alles in allem stimmte hier – neben dem Geruch (er roch neutral für mich, sein Waschmittel hingegen war toll) – weder die Chemie, noch die Optik, als dass ich Lust bekommen hätte ihn anzuspringen.

Menschlich war er voll ok, wir haben uns einigermaßen „nett“ unterhalten und er war für mich das typische Beispiel von „nett und freundlich“ – nicht mehr, nicht weniger. Heute sah ich ihn also zum zweiten Mal und es hatte sich nichts daran geändert. Bei einer Plauderei im Sitzen (weil mit Bewegung war ja nicht so viel), erzählte er mir, dass er inzwischen schon mit einem weiblichen Teil eines befreundeten Paares knutschen durfte. Das freute mich für ihn und ich war auch gar nicht enttäuscht, nicht die Erste gewesen zu sein. Als Feedback gab sie ihm mit, dass er zu forsch war, und sich etwas zügeln solle.

Also dann wollte ich es doch auch wissen und wir haben uns geküsst. Sein Kuss war zärtlich, er schien sich tatsächlich zurückzunehmen, dafür hatte er mir, kaum hatten sich unsere Lippen berührt, als Schritt zwei gleich die Zunge in den Mund gesteckt. Das war für mich nicht sonderlich prickelnd, was ich ihm im Anschluss des Kusses auch rückmeldete – und dass er salzig geschmeckt hatte für mich. So verschwitzt-salzig und das hatte mir gar nicht „geschmeckt“. :-S Demnach auch der Titel dieses Blogeintrags: Wer nicht auf die körperlichen Signale achten möchte, der hat’s eben dann zu schmecken. In dem Fall schmeckte es eben für mich gar nicht gut und erinnerte mich an den Film „Der Duft der Liebe – Love Potion Nr. 9“ mit Sandra Bullock aus 1992, wo es so ein Serum gibt, das bei einem Liebesbann das Ganze durch einen Kuss wieder aufhebt. Ist es die Wahre Liebe, so empfindet man diese Person, die man küsst, diese Liebe weiterhin. Wenn nicht, dann schmeckt man den Schweiß eines Esels…

Der Schweiß eines Esels… so extrem war es nicht (ich wüsste ja nichtmal wie sowas schmeckt ^^), aber trotzdem leider halt für mich so gar nicht passend…

Und am Ende des Treffens musste ich ihm ehrlich sagen, dass es für mich leider körperlich nicht passt, mehr als ein freundschaftlicher Rahmen ist da für mich drin. Er wirkte dann bei der Verabschiedung auf mich, als versuche er die Enttäuschung mit Fassung zu nehmen und das Beste draus zu machen.

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