Mindfuck is not brainwash

First fuck my mind – then my body

So manch sapiosexuellen Personen und „Normalos“ ist der Spruch „First fuck my mind – then my body“ schon untergekommen. Doch was bedeutet das im Klartext? Was ist ein „Verstandes-Fick“?

In meinem Fall bedeuet das:

Eine Person, die zuerst meine Intelligenz anspricht, die mich auf Grund ihrer Gedanken und Vorstellungen fasziniert, auf Grund ihrer Erlebnisse, Erfahrungen und auch durch die Art, wie sie sich verbal ausdrückt. Dazu gehören für mich lange Sätze mit Satzzeichen.

Bestenfalls ist diese Person dann emphatisch und weist nicht nur IQ sondern auch den oft zu wenig erwähnten EQ auf. Durch die Art unserer Kommunikation sind wir dann auf einer Wellenlänge.

Für mich beginnt es – insbesondere im Onlinedating-Bereich mit dem Signalisieren Interesse. Logisch – und auch wieder nicht. Denn ein bloßes: „Hi, ich wär an einem Nachmittag/Abend mit dir interessiert.“ ist da keinesfalls die Art der Interessensbekundung, die mich als Sapiosexuelle anspricht. Mein Gegenüber macht sich für mich erst mit einer langen Zuschrift interessant, indem er/sie darin etwas von sich erzählt und mich dann auch eventuell Sachen fragt, die mein Profil betreffen oder er/sie geht generell auf mein Profil ein, sodass ich merke: ja, diese Person hat sich schon vorab damit beschäftigt, wen er/sie anschreiben möchte…

Und im Zuge des Hin- und Herschreibens passiert es: Plötzlich geht mir die Person nicht mehr aus dem Kopf. Ich bin begierig mehr von ihm/ihr zu erfahren. Ich freue mich schon sehr auf die nächste Zuschrift und weiteren mentalen „Input“. Manchmal passiert es dann auch, dass mir manche von diesen Sätzen meines Gegenübers wieder einfallen – und er/sie ist so in meinem Kopf präsent. Ich bekomme Lust auf mehr! Lust die wandelt sich zu Sehnsucht und zu Verlangen.

Komm gib’s mir, lass mich mehr über dich erfahren, in deine Gedankengänge eintauchen, erfahren wie du tickst, was du brauchst, wie du’s willst – und bestenfalls leben wir es dann beim Kennenlernen gemeinsam miteinander aus.

So geschieht es, dass ich erst auf der mentalen Ebene stimuliert werde, und ich mich dann nach einer „ganzheitlichen Stimulation“ im Kennenlernkontext beginne zu sehen, sodass es nicht nur mental/geistig, sondern auch körperlich – und bestenfalls angenehm emotional wird.

Plumpes Sexten ist damit nicht zu vergleichen, weil es mir nicht um das Teilen von Vorlieben und Fantasien geht, sondern um den Menschen im Gesamten. Somit strebt es bei mir von Anfang an schon viel subtiler und tiefer.

Ah ja und noch was: Auch wenn es für viele enorm unsexy klingen mag: Für mich als Sapiosexuelle ist diese Frage wirklich essentiell und sehr, sehr hilfreich: „Könntest du dir vorstellen…?“ Dann denke ich mir das in meinem Kopf durch und gebe dazu mein Kommentar ab. Aber gleichzeitig, fühle ich durch diese Frage auch in mich hinein, ob es etwas mit mir macht und wenn ja, was es mit mir macht, wenn ich an dieses und jenes denke (was ich mir vorstellen soll).

Fazit: Die Persönlichkeit zählt enorm – sowie die Zeit, die man sich zum gegenseitigen Kennenlernen nimmt und der Wunsch sich verbal auszudrücken und auszutauschen. Allerdings ist ersteres erst bei einem realen Treffen wirklich erfahrbar.

Ein Beispiel aus meinem Postfach, das mir NULL gibt:

Mag sein, dass sich andere drüber freuen, aber für mich heißt das einfach nur: Nein danke, gibt mir nichts.

Daher:

Ein Gedanke zu “Mindfuck is not brainwash

  1. Hallo Mina, das ist eine schöne kurze Zusammenfassung dessen, was Mindfuck und Sapiosexualität grundlegend ausmacht, also auf den Punkt gebracht und gut zu lesen. Vielen Dank dafür und liebe Grüße, Lyrix

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