The beauty and the Nerd? NEIN, WOHL EHER: Der Jüngling und die unsichere „Ältere“/“Erfahrene“

„Was ist denn mit dir los? So kenn ich dich ja gar nicht.“                                           ODER: Mina und die Sache mit den ersten Eindrücken und dem Seelenstriptease

Die Jünglinge, mit denen ich schreibe und die auf mich virtuell herantreten, weil sie sich eine „Frau mit Erfahrung“ wünschen, haben oft keine Ahnung worauf sie sich da einlassen wollen. Und ich weiß nicht so recht, ob ich überhaupt erklären kann…

Fakt ist, viele von ihnen finden es „geil, etwas mit einer Älteren, Erfahrenen“ zu haben. Aber  – zumindest in meinem Fall – gehört dazu mehr als nur „geil und verfügbar“ zu sein.

Neulich schrieb mir ein 2000er Jahrgang: „Aber so klingt das Ganze, als wärst du etwas schüchtern und zurückhaltend. So hätt ich dich jetzt über die paar Texte garnicht eingeschätzt. Ich hätte eher vermutet, dass du eine starke, selbstbewusste Frau bist, die bewusst das sucht was sie will. Eben wie eine sanft dominante Frau halt.“ 

Ich konterte: „Warum kann man als Frau nicht stark und schwach sein? Warum nicht starke UND schwache Züge an sich haben?“

ER: „Ja, das ist durchaus ein Argument. Natürlich kannst du beides sein, stark und schwach. Frauen generell sowieso. Bis jetzt wäre mir halt einfach keine Schüchternheit aufgefallen.“

Besonders virtuell scheine ich da immer wieder Leute zu überraschen, dass ich ‚dominanter‘ und demnach auch wesentlich selbstsicherer rüberkomme, als ich es in Wirklichkeit bin. Wie ich dann de facto in echt bin, hängt aber neben der Situation auch von meinem Gegenüber ab – denn, da ich ein re-aktiver Mensch bin, hat mein Gegenüber oftmals die Zügel in der Hand wie sicher oder unsicher ich mich fühle. HINWEIS: Und das ist auch eine Sache des Geruchs. Gerüche die mich nicht ansprechen, lassen mich logischerweise auch (noch mehr) unwohl fühlen.

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Ein anderes Beispiel: Auch bei einer SIE (ich nenne sie hier Annika) ist es mir schon mal passiert, weil ich dann folgendes Mail von ihr erhalten hatte:

Liebe Mina!

Ich wünschte, ich würde Tagebuch schreiben… Dann könnte ich dir jetzt auch zeigen wie es in mir aussieht.

Lass es mich trotzdem versuchen.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll…

1. Unser Kennenlernen.
Natürlich war ich hin und weg!
Eine Frau die mit mir spielen will und dann auch noch so eine schöne mit der weichsten Haut und dann kann sie auch noch so küssen, dass mir schwindelig wird… I’m in heaven!
Dein Begleiter im Swingerclub war auch echt super, ich fand es ein bisschen schade als ihr gesagt habt, ihr seid kein Paar.

Dich mit meinem Freund R. zu sehen war seltsam. Ich habe noch nie gesehen, wie er eine andere Frau küsst, streichelt, wie eine andere Frau auf ihm sitzt und sich an ihm reibt, so wie ich es selber so oft mache… Ich habe mich vor dem Gefühl versteckt, bin in meinem „Wölkchen“ verschwunden, der Zustand, in dem ich bin, wenn ich mich fallen lasse, an nichts mehr denken muss und einfach nur noch fühlen kann. Aber ich hab mich auch gefreut für ihn und ich hätte euch gerne mehr zugesehen.

Der Eindruck, den du bei mir hinterlassen hast war jedenfalls prägend. Ich wollte dich kennenlernen, ich wollte dich in meinem Leben haben. Du wirktest auf mich sehr stark & taff. Eine erfahrene Frau, die weiß was sie will und es sich nimmt. Ich hatte das Gefühl, bei dir könnte ich mich fallen lassen und würde aufgefangen werden. Am liebsten hätte ich mich dir zu Füssen geworfen.                                               

Ich hatte Angst, dass am nächsten Morgen alles wieder weg ist, das Gefühl… Du! Und davor hatte ich Angst, ich hatte Angst, wenn ich dich jetzt gehen lasse, los lasse, dann verschwindest du wieder und ich wollte das nicht. Die Intensität hat mich selber überrascht. Ich kann nicht sagen warum, aber ich habe mich dir sehr verbunden gefühlt, als kennen wir uns schon ewig. Ich habe dich gleich als Freundin gesehen, nie als flüchtige Bekannte.

2. Der Morgen danach.
Ich war immer noch in diesem schwebenden Zustand. Mein Freund und ich hatten das erste mal seit Wochen Sex an diesem Morgen… Danke dafür 😉
Ich habe die Siegelbewertungen im Leswing-Forum von dir und deinem Spielpartner gelesen, ich wollte dir am liebsten gleich nach dem aufwachen schreiben das ich noch da bin, dass ich noch immer so empfand wie in der Nacht davor, dass ich dich immer noch in meinem Leben will.

Mein Freund und ich haben darüber gesprochen wie der Abend war. Wie es für ihn war mit dir, uns beiden zuzuschauen und wie es für mich war, euch zu sehen. Wir waren beide glücklich mit der Situation, waren noch verliebter in einander als vorher, alles Prima.

3. Kontaktaufnahme
Die nächsten Tage sind verschwommen in meinen Erinnerungen. Ich habe dir im LS geschrieben, irgendwann auch über Facebook, ich war nervös, ich hab aber nicht großartig nachgedacht. Ich habe dich als Freundin, als Vertraute, empfunden und so hab ich dir geschrieben, so bin ich auf dich zugegangen. Als du geschrieben hast, dass es dich etwas überfordert hat es mir einen riesigen Dämpfer verpasst. Zweifel an mir selbst. Der Gedanke, der mich so extrem geprägt hat in meinem Leben „Sie will mich nicht. Ich bin nicht gut genug.“ ist aufgeblitzt. Und Angst. Angst, dich zu vertreiben, etwas falsch zu machen und dich wieder zu verlieren.

Und verwirrt hat es mich, in meiner Erinnerung und Vorstellung warst du noch dieses taffe Superweib, die Frau, die mich an die Hand nimmt und mir die Welt mit anderen Augen zeigt.

Bei den wenigen Frauenfreundschaften die ich habe / hatte war ich immer der Fels in der Brandung, die Schulter zum ausheulen, das taffe Superweib… Und ich wollte mich so gerne einmal fallen lassen können, meine schwache Seite zeigen dürfen…

4. Das SMart-Cafe
Ich war soooo nervös! Und ich war neugierig auf deinen Beziehungspartner A., wenn auch skeptisch. Als ich dich dort sitzen sah, war es schon irgendwie komisch. Ganz anders als ich dich in Erinnerung hatte. Und ich war wirklich sehr nervös. Bloß keinen Blödsinn sagen, bloß nicht zu vertraut mit dir umgehen, dich bloß nicht vertreiben. Am liebsten hätte ich mich an dich gekuschelt, mich zusammen gerollt und geschnurrt wie eine Katze. Ich war auch neugierig, ich wollte mehr von dir wissen, wollte dich besser kennenlernen.

Grade als ich das Gefühl hatte, es wird lockerer, der angespannte Knoten löst sich langsam, kam A. – und das Nervöse kam zurück. Er erinnerte mich an jemanden (lange Geschichte), viele Jahre mein bester Freund und nicht ganz so viele Jahre die beste Beziehung bis R. nun mein Partner wurde.

Sympathisch, auf jeden Fall, aber skeptisch war ich immer noch. Zum einen habe ich bei eurer Geschichte noch nicht ganz durchgeblickt. Ihr wirkt nicht wie getrennt. R. und ich verstehen beide noch nicht so ganz, was das bei euch ist, dass macht es für uns ein wenig schwierig uns darauf einzustellen.

Ich war aber wegen dir da, nur wegen dir. Und die Erkenntnis, dass ich mich vielleicht getäuscht habe, dass du nicht unbedingt dieses taffe Superweib bist, so, wie ich es mir ausgemalt hatte, hat mich ein wenig verunsichert. Aber am Ende des Tages hat das keinen Unterschied gemacht. Ich mochte dich noch mehr als vorher.

5. Lets Swing Baby!
Wir waren also zu viert im Leswing verabredet. Ich war unsicher, wie mein Gefühl im Hinblick auf das alles war, besonders wegen deinem Partner. Es war mehr als eindeutig das es für dich anders wäre mit ihm als mit deinem Spielpartner und ich war unsicher, wie das unser Zusammenspiel beeinflussen würde.
Und ich war nervös, eh klar.

Als ihr dann da wart, war irgendwie alles gut. Du hast mich angelächelt und alles war gut. Die Anspannung und Nervosität vergessen. Du warst da.

Tja, dann das große „Aha“-Erlebnis.
Dein Freund: Er hat mich für andere Männer ruiniert, ich hoffe das ist euch klar. Mit weniger kann ich mich jetzt nicht mehr abfinden fürchte ich. 😉
Ich war auf meiner Wolke, pure Glückseligkeit. Und dann beißt und schlägt er mich und ich bin im siebten Himmel.

Ziemlich zum Schluss als dann noch der andere Kerl kam, wurde mir klar, ich will das jetzt nicht, ich will keinen anderen. Das war irgendwie schon sehr seltsam.

Als ich dann langsam auch wieder etwas anderes wahrnehmen konnte, hatte ich das Gefühl das du eifersüchtig warst. Ok, verständlich… Wir haben es vielleicht ein wenig übertrieben… R. war auch nicht grade glücklich, ihm ist natürlich auch aufgefallen, dass ich sexuell eine starke Verbindung zu deinem Freund hatte und vor allem das er ohne Probleme alle meine Knöpfchen drücken konnte.

Auf dem Heimweg habe ich dann mit R. darüber gesprochen und auch darüber nachgedacht, wie ich das mit dir und deinem Freund A. einschätzen soll.
Ich will jedenfalls nicht riskieren, dich zu verletzen.

Klar, auf sexueller Ebene ist das mit A. nicht zu schlagen und es ist sehr intensiv mit ihm. Aber das mit dir ist was ganz anderes, ich will dich nicht (nur) auf sexueller Ebene, ich will das du ein Teil in meinem Leben bist. Ich will dich kennenlernen und Dinge mit dir teilen, ich will endlich so eine Freundschaft haben, in der ich mich nicht verstellen muss, in der akzeptiert und geliebt werde, wie ich bin ohne die ständige Angst, wieder fallen gelassen zu werden.

6. Sehr frivol…
Essen im Frivoli. R. war nicht begeistert als ich sagte, ich geh nur, wenn ihr auch kommt. Der Gedanke mit irgendwelchen Unbekannten zu vögeln reizt mich im Moment nicht mehr. R. ist es eine Spur zu intensiv mit A., es verunsichert ihn, er hat Angst mich zu verlieren. Dabei sollte er ganz genau wissen das mein Herz nur ihm gehört, immer gehören wird.
Okay, ja, ich schwärme vielleicht ein bisschen und ja, ich kann nicht genug davon kriegen… Das hat aber absolut null emotionale Ursachen.

Wie dem auch sei, ich war mal wieder sehr nervös und unsicher vor unserem Treffen. Wenn wir schreiben fällt es mir oft schwer, deine Reaktionen vorher zu sehen, ich habe ständig Angst den falschen Ton zu treffen, etwas falsches zu sagen, eine Grenze zu übertreten. Manchmal hab ich das Gefühl du bist abweisend, manchmal hab ich Angst, zu viel zu wollen, zu klammern und dich zu vertreiben. Am liebsten würde ich dir jeden Tag schreiben, ich würde dir so gerne alles von mir erzählen, einen Seelen Striptease hinlegen und einfach alles mit dir teilen. Und dann wieder die Sorge, dass es nicht geteilt wird, dass es zu viel ist, dass du vielleicht nur was oberflächliches willst. Das macht mich so wahnsinnig unsicher. 😦

Dann stehst du vor mir, ich falle in deine Augen, du lächelst mich an und alles ist wieder gut. Alles ist genau so, wie es sein soll. Wie das letzte Puzzleteil das einrastet.

Und dann das nächste „Aha“-Erlebnis, du hälst mich, du fängst mich auf und sorgst dafür, dass ich ganz bleibe und nicht in tausend Stücke zerbreche während A. mich fickt und R. mich schlägt. Du bist da, alles drehte sich in dem Moment für mich nur um dich. Der Schwanz und die Schläge austauschbar, aber du, du warst wichtig. Dieses Erlebnis war so viel intensiver als alles andere vorher. Deine Hand an meinem Hals, meine Lippen an deinem Nippel, deine Küsse und deine Hände auf meiner Haut… Das war für mich Ekstase pur.

Der Rest des Abends war auch unglaublich, keine Frage, aber am meisten geblieben ist mir dieser Moment mit dir.

7. Tiefe Einblicke
Ich hab deine Texte gelesen. Lächelnd, Stirn runzelnd, mich selber nicht wieder erkennend. Und doch…
Ein Hoffnungsschimmer, die Chance dich besser zu verstehen, die Sorge in deinen Worten, mich zu verlieren die ich in mir selber wieder finde…

Ich will nicht riskieren, dich zu verlieren. Das, was wir haben könnten ist was Großes, da bin ich sicher. Ich hab dich in mein Herz geschlossen, aber ich hab solche Angst! Es verunsichert mich, wie verschlossen du mir manchmal vorkommst und ich weiß nicht, was du willst, was dir recht und was zu viel des Guten ist.

In Wahrheit bin ich ein total unsicheres, schüchternes Mädchen, mit der ständigen Angst vor Ablehnung, dass nur geliebt werden will. Auf die ein oder andere Art und Weise.

Ein gescheiter Schlusssatz fällt mir jetzt auch nicht ein…

Das war schon hart an der Grenze zum Seelen-Strip und ich hoffe, ich hab mich nicht irgendwo doof ausgedrückt… Und ich hab versucht auf ss und ß zu achten! >.<

R. sagt, ich muss aufpassen das ich mich nicht selber ins aus stelle mit so offenen Worten, grade auch bei meinem Schwärmen für A. vielleicht, aber so sieht es nunmal in mir aus und ich will das du es weißt. That’s me.

Was du jetzt daraus machst, wie du damit umgehst bleibt dir überlassen.

Ich hab dich wirklich gern, ich hab dich echt lieb gewonnen! Bitte geh nicht wieder weg…

„Annika“… ja Annika… Sie hat so reagiert, wie ich reagiere, wenn ich bei jemandem euphorisch bin – weshalb die meisten ihrer Worte zwecks ins Herz geschlossen haben, Seelenstriptease betreiben und weiter kennenlernen wollen, eigentlich so in der Art von mir stammen könnten…

Fakt ist aber auch, dass mich damals ihre euphorische Art überrumpelt hat (wie ich wohl umgekehrt immer wieder mit meiner Art andere überrumple) – und ich konnte nicht anders, als ihr das eben auch mitzuteilen, damit sie weiß was Sache ist. Ich hatte einfach schon so viel durchgemacht in Sachen Mädels-Freundschaft…

Jedenfalls drückt sie mit ihrer Mail genau diese Eindrücke von „Taffheit“ sehr gut aus. Aber das ist halt damals nur meine Swingerclub-Facette gewesen. Ein Metier, das mir vertraut war, in dem ich mich wohlgefühlt hab. Und DESWEGEN konnte ich so locker, flockig, unbeschwert darin agieren. Konnte sie natürlich nicht wissen, klar, aber ein anderes Metier, wie das SMart-Cafe sind dann einfach schon mal wieder was ganz anderes…

Wenngleich sie mir damals (2014) so schöne Worte in dem Mail geschrieben hatte, so sehr hat sie mich dann auch fallen gelassen. Einfach so. Erklärung hab ich von ihr nie bekommen. Sie ist dann von R. schwanger geworden und ich kann nur vermuten/mutmaßen, dass sie sich dann aus der Swingerszene mit ihrem Lebensgefährten, den sie dann auch geheiratet hat, zurückgezogen und sich doch für ein „normales, gut-bürgerliches Leben“ entschieden hat.

Das mit dem fallen gelassen werden ist bei mir ein wiederkehrendes Thema – sowohl bezüglich Frauen, als auch bezüglich (jungen) Männern. Erst heute schrieb ich Kristijan ein Mail darüber, was bei mir so abgegangen ist, weswegen er sich nicht wundern braucht, wenn ich in Sachen Kontaktausbau zwar gerne würde, aber noch zaghaft bin…

Aber um wieder zum Anfang zurückzukommen: Eindrücke können nun mal täuschen. Also bitte keine vorschnellen Schlüsse ziehen – schon gar nicht bei mir.

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