Die Sache mit dem Stöhnen (und Tönen)

Er (31) schrieb mir in einer privaten Nachricht im Zuge einer Unterhaltung:

„Bei jüngeren Frauen ist es mir einfach oft passiert, dass sie beim Sex, auch wenn sie ihn initiert haben, nur dagelegen sind und nicht wirklich was gemacht haben, vielleicht sich getraut haben einmal zu stöhnen und sonst nur still waren und mehr oder weniger regungslos waren. Da kann man nicht mal ausloten was ihr gefällt, weil kein Feedback da ist. Auf die Frage, was sie mögen oder gern probieren wollen hab ich meistens ein „weiß nicht“ bekommen. Wahrscheinlich ist Unsicherheit und wenig Erfahrung der Grund.

Bei Älteren ist mir das so gut wie nie passiert. Ich mag es, wenn Frauen wissen was sie wollen und man gemeinsam rausfinden kann, was davon für beide passt und schön ist.

Mittlerweile bin ich zum Glück alt genug, dass zirka gleichaltrige Frauen auch schon so reif/erfahren sind. Jetzt bin ich gar nicht mehr so auf der Suche nach Älteren.“

 

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Meiner Erfahrung nach wollen Männer nicht nur das Stöhnen im Bett, als lustvolles Signal, das sie noch mehr anheizt sondern – so wie es Mr. 31 auch geschrieben hat – ist es auch ein wichtiger Indikator dafür, was der Frau gefällt und sie Richtung Orgasmus treibt.

Für mich undenkbar es nicht zu tun. Ich kann kaum nicht nicht stöhnen – und ich will es auch nicht. Was raus muss, muss raus – auch in dieser Hinsicht. Das Atmen und Stöhnen war schon immer ein Teil meiner Sexualität. Dieses übertriebene Gestöhne in den Pornos macht auch mich als Bi-Frau nicht an, aber wenn es echt ist, was gibt es Schöneres? Für mich, wenn ich als Aktive bei einer anderen Frau „bei der Sache“ bin, ist es doch genauso wichtig, zu sehen, was ihr gut tut und wie ich ihre Lust noch mehr steigern kann.

Lustvolles Stöhnen führt bei uns Frauen nicht nur zu mehr Luft in den Lungen, sondern uns auch Richtung Orgasmus – weil dieses tiefe Atmen zur Entspannung beiträgt und wir wissen ja: Mit der Einspannung kommt auch die Erregung. Mehr Entspannung, mehr Erregung. Das ist so meine Wahrnehmung in dieser Hinsicht.

Wie mein Mentaltrainer-Ausbilder sagte: „Atmen ist leben. Bewusstes atmen, ist bewusstes leben.“

Jedenfalls ist das tiefe Atmen besonders bei uns Frauen wichtig (eben nicht erst nur zum Ende der Schwangerschaft hin, wenn es um das Gebären geht, sondern bereits viel, viel früher – nämlich schon beim Vorspiel. DA fängt bereits alles an). Daher kann ich nicht verstehen, dass soetwas Essentielles mit Scham behaftet ist und sich viele nicht trauen tief zu atmen und dabei dann auch Töne von sich zu geben.

Tönen ist wichtig. Und weil das so wichtig ist, geb ich euch (ihr Männer und Frauen die das lest), jetzt noch etwas aus dem Mentaltraining weiter: das Buchstaben tönen.

Setze oder (noch besser) stelle dich entspannt hin, und nimm einen tiefen Atemzug. Beim Ausatmen tönst du dann den Buchstaben. (Ich durfte das diesen Sommer mit zwei Kindergruppen ausprobieren. Bis auf zwei Kinder haben auch alle brav mitgemacht – es gibt halt immer und überall welche, die bei irgendwas lieber aussetzen…)

Du beginnst mit dem Buchstaben U. Du atmest tief ein, und beim Ausatmen tönst du dann das Uuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu  – solange dein Atem hält. Aber nicht auf Zwang rauspressen, sondern so wie es einfach rauskommt. Für Beginner empfehle ich die Übung mit 3 Atemzügen – das bedeutet jeder Buchstabe wird 3x getönt  (regulär wären es bei jedem Ton 7x).

Weiter geht es mit dem Buchstaben O. Du atmest tief ein, und beim Ausatmen tönst du dann das OOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOO  – solange dein Atem hält. (3x)

Danach kommt das AU (beim au wird nicht das U betont, sondern das AU als gesamter Laut – so wie wenn man sagt: Ich mach heute einen Spaziergang in der Au.) (3x)

In weiterer Folge kommt das A. (3x)

Dann das E. (3x)

Der vorletzte Buchstabe ist das I. (3x)

Der letzte Buchstabe das OM (Ooommmmmmmmmmm) (3x)

 

Probiere es in einem ruhigen Moment an einem ruhigen Ort oder im Wald aus und fühle was es mit dir, mit deinem Resonanzkörper macht. Manche Kinder waren begeistert, wie sehr es in ihnen vibriert hat – ihnen hat das gefallen. Da konnten sie leibhaftig spüren/erfahren, dass Töne Schwingungen erzeugen, die sie dann in Form von Vibrationen mitbekommen.

Sinn und zweck des Ganzen ist es, den Körper bewusster wahrzunehmen und einerseits in weiterer Folge, eine Bestandsaufnahme zu machen (dazu komme ich in Kürze) und andererseits sich einfach ganzheitlich wieder zu aktivieren (durch Tönen sich körperich besser in Einklang bringen.) Ich fühle mich danach immer super-aktivert und liebe es!

Wie das geschulte Hirn mancher vielleicht mit dem „Om“ schon erkannt hat: Hierbei handelt es sich um Chakren-tönen. Jeder Buchstabe wird einem der 7 Haupt-Chakren (denn es gibt eigentlich sehr viele mehr!) zugeordnet.  Also angefangen beim Wurzelchakra (U), Sakral- (O), Solarplexus- (AU), Herz- (A), Hals- (E) , Stirn- (I) und Kronenchakra (OM).

WICHTIGER HINWEIS: Es ist völlig okay, normal und natürlich, dass man nicht für jeden Ton gleich viel Luft hat. Warum ist das so? Da wären wir nun bei der besagten Bestandsaufnahme: Dort wo ein Chakra nicht richtig im Fluss ist oder gar blockiert, da kann man (und ich spreche da aus eigener Erfahrung!) seinen Ton nicht so lange halten, wie es bei den anderen Chakrentönen der Fall ist (bei manchen Buchstaben begann ich einstmals sogar zu weinen). Das hat nichts mit dem Lungenvolumen zu tun, sondern mit dem Ton, der anzeigt, dass da etwas ist, was angeschaut werden sollte. (Welches Chakra welchen Organen, Farben und sonstigen Bedeutungen beigemessen wird, kann dann eigenständig nachgegoogelt werden).

Und nun wünsche ich fröhliches Ausprobieren und wer mag, kann mir auch Feedback in die Kommentare dazu schreiben.

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