Auf die Plätze, fertig, geil ODER: Ich und PRÜDE?!

Es gibt Menschen, die prahlen gerne und unaufhaltsam was ihr Sexleben angeht. Große Klappe, wenig dahinter. Und dann gibt es Menschen, die auf den ersten Blick, in manchen Situationen prüde wirken mögen aber es im „stillen Kämmerchen“ versauter abgeht, als es sich manch 0815 Normalo vorstellen könnte.

Glaubt es oder nicht, auch ich wurde in jungen Jahren, in meiner beruflichen Laufbahn auch schon mal als prüde bezeichnet. Im Beruf heißt es ja „den Schein wahren“ – alles soll korrekt ablaufen, ja nicht zu persönlich werden.

Und so kam es dann, als ich mit etwa 23 als Erzieherin gearbeitet habe und voll erbost und aufgeregt bei der Dienstübergabe meiner älteren Kollegin (die war schon Mitte Vierzig) erzählt hab, dass ich am Morgen zwei Mädels zusammen in einem Bett vorgefunden habe. Die Gruppenregel war ja auch, dass nach 22:00 jeder in seinem eigenen Bett zu liegen habe. Und dass ich sie dann auseinander gejagt habe. Darauf meine Kollegin: „Was bist denn so prüde? Die zwei können ja eh nicht schwanger voneinander werden.“ Ich schnappte nach Luft und wusste nicht wie mir geschah, was ich darauf antworten sollte… Am meisten hatte mich aber das Wort PRÜDE schockiert.

ICH und PRÜDE?! Wenn die wüsste…
Wenngleich damals „die Jägerin“ in ihrer heutigen Form noch nicht geboren gewesen war, so stand ich immer schon seit der Pubertät den Themen Sexualität und Persönlichkeitsentfaltung sehr aufgeschlossen gegenüber und hatte dazu auch jeden Bericht und jedes Buch, das ich dazu in die Finger bekam „studiert“. PRÜDE, echt…

Ja, das hatte mich lange Zeit beschäftigt, hing mir nach.
Mein damaliger Freund hatte zu mir gemeint, wenn ich was sei, dann sei es SICHER NICHT prüde. Danke! 🙂

Aber nur weil man dem Thema Sexualität augeschlossen gegenübersteht, muss man (meiner Ansicht nach) nicht zwangsweise überall damit hausieren gehen – so einen Geltungsdrang hab ich dann auch nicht. Deswegen ist da ja dieser Blog: Wen’s interessiert, der liest ihn, wenn nicht, auch gut – Geschmäcker sind ja immerhin verschieden.

Und: Nur weil man in Erotikforen registriert ist, muss man nicht zwangsweise immer nur über Sex reden wollen. Aufgeschlossen ja, aber ständig nur dieses Thema bequatschen? Nein danke – ich bin mehr als das, auch wenn die Sexualität einen großen, wichtigen Platz in meinem Leben einnimmt.

 

diagramm 3d_2mina

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