„Willst du mich entjungfern?“ ODER: Geschmacklos

Ein ER (Anfang 20) schrieb mir per mail:
„Mina, ich will entjungfert werden. Ich habe viele Fantasien, Fantasien, die ich so gerne ausleben möchte. Angefangen von Vanilla bis zu den schrägsten Fetischen. […] Die Mails mit dir waren wundervoll, du bist einer der wenigen Personen, mit denen ich mich auf einer eigenen Ebene verstehe. Und deshalb bist du auch diejenige, die ich frage. Ich weiß, so etwas zu Fragen ich vielleicht etwas geschmackslos, aber möchtest du mich entjungfern? Würde mich sehr über eine Antwort freuen.“

Meine Antwort drauf:

Hallo,
geschmacklos ist nur deine Frage, so wie du sie gestellt hast.
Ihr Männer steht stellt euch das so leicht vor: Herumfragen, bis sich mal eine findet. Aber das ist es nicht.

WOHER soll ich es JETZT wissen, wenn ich dich noch nichtmal persönlich kenne?
WOHER soll ich es JETZT wissen, wenn ich nicht weiß, wie die Chemie zwischen uns ist?
WOHER soll ich es JETZT wissen, wenn ich nicht weiß, wie du riechst, berührst, küsst und welche Ausstrahlung du hast?
WOHER soll ich es JETZT wissen, wenn ich nicht weiß, wie mein Bauchgefühl auf dich reagiert?
WOHER soll ich es JETZT wissen, wenn ich nicht weiß, ob ich mich von dir angezogen und angeturnt fühle?

Ich bin keine „Professionelle“. Die können das sicher, ich kann das nicht.

Meiner Ansicht nach, ist es unter jedem Niveau, jemandem „falsche Hoffnungen“ zu machen, in dem man (als Gegenüber schreibt), „Ja ich will genau dich entjungfern! Es wäre mir eine Freude.“ wenn man (als Gegenüber) die oben genannten Kriterien (noch) NICH kennt und diese miteinbezieht.

Grüße.

Ich hatte eigentlich geglaubt, dass er das schon vorab gecheckt hat, aber scheinbar besteht immer wieder auf’s Neue diesbezüglich Aufklärungsbedarf…