Auf die Knie!

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Ich wurde in letzter Zeit mehrmals in die Knie gezwungen. Nicht von einem Mann, nein, von meinem eigenen Körper. Er zieht mich runter, macht einfach, ‘s ist wohl seine Art zu zeigen, dass es nicht mehr so weitergehen kann. Dass es reicht. „Stopp! Bis hier her und nicht weiter! Und falls doch, bist du die Verliererin, wirst schon sehen!“ Also musste ich etwas unternehmen. Da ja die Erkenntnis bekanntlich der erste Weg zur Besserung ist, bin ich einfach froh und dankbar, dass mir die Erkenntnis heute eingeschossen ist.

Heute hatte ich einen massiven Einbruch. Ich meine, gestern ist es mir wegen den Mails von J. schon nicht gut gegangen (aufgewühlt und wütend, Unterstellungen zu bekommen in einer Phase, wo mir von ihm aus nicht die Zeit gegeben wird, runterzukommen und mich zu akklimatisieren, sondern gleich mit einem Vorwurf zurückgeschossen wird. Bei der letzten Mail hab ich es daher nichtmal geschafft zu Ende zu lesen weil es mich so runtergezogen und mir Atemprobleme verschafft hat).

Here we go again…

Aber als ich dann auch noch von einem verheirateten 33 jährigen Typen (der sich derzeit für mich interessiert) via Sms kontaktiert wurde, dass er genau um 11h Vormittag Zeit für unser erstes Kennenlern-Telefonat hat (weil es bei ihm nur da geht, denn sonst käme er in Gefahr der Frau eventuell Rede und Antwort zu stehen mit wem er da telefoniert, und das wolle er nicht), fühlte ich dieses massive Gefühl von Schwindel und weiche Knie, dass ich Mühe hatte, nicht vom Sessel zu kippen. Und dann kam mir die Erkenntnis: Ich soll mich SCHON WIEDER nach wem anderen richten! Aber wann richtet sich mal wer nach mir?! Und wer zieht dann die Grenze wenn ich es nicht tue? Mein Körper. Mein Körper zwingt mich in die Knie – wortwörtlich.

Und da sieht man’s wieder: Man bekommt es von Außen so lange aufgezeigt, bis man es checkt und in weiterer Folge umdenkt uns sich neu ausrichtet. In meinem Fall bedeutet dies: Grenzen setzen, sich abgrenzen uns auch mal NEIN sagen, nicht immer nur JA und sich beinahe bedingungslos es anderen recht machen wollen.

Unfrei

Ich bin bei „Mister Verheiratet mit zwei Kindern“ total unfrei, denn ich soll mich ja – damit der Kontakt zu Stande kommt – mich ja nach ihm, nach seinen Plänen, nach seinen Vorstellungen richten. Und mein Körper hat es mir gezeigt, dass ich hierbei zu weit gehe. Dass ich hier über mich drüber gehe. (Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an dieses Wunderwerk der Natur in dem meine Seele wohnen darf.)

Weil ich es mir selbst einfach wert bin

Was ich dann gemacht hab? Nach dieser Erkenntnis hab ich dann mein Handy genommen und den Sms-Kontakt mit ihm erstmal beendet indem ich geschrieben hab: „Danke, dass du grad ein deutlicher Spiegel für mich warst, was in meinem Leben derzeit falsch läuft.[…]“, und ihn auf die Mailkontaktebene zurückgestuft. Ich hatte ihm damals meine Nummer gegeben, auf seinen Wunsch hin mich zu hören (weil ich ihn ja auch hören wollt und auf ihn gespannt war). Damals, mit diesem Wunsch von ihm und dem Wunsch von mir, das Verhältnis auf dieser Ebene noch ausgeglichen. Aber je mehr ich erfahren habe, desto unwohler hab ich mich gefühlt und als es mich dann eben so geflasht hat, hat es mir gereicht. Aber das Interessanteste dabei war: Kaum hatte ich die Sms abgeschickt (und es damit wieder auf die Ebene des Ausgleichs zurückgestuft weil er antwortet mir auf mein mail wann er Zeit hat und ich auf seines, wann ich Zeit hab), ging es mir besser. Schwindel weg, weiche Knie weg, ich war wiederhergestellt… Faszinierend…

Ich bin ihm jetzt nicht böse. Er lebt sein Leben und ich das meine. Im Gegenteil, ich bin eher dankbar für diese Erkenntnis: Was er in seiner Situation macht, ist seine Sache. Wie ich drauf reagiere und damit umgehe, das liegt bei mir – und da muss ich mehr lernen auf mich selber zu schauen und mich nicht mehr verbiegen FÜR andere.

6 Gedanken zu “Auf die Knie!

  1. Ich kenne es nur zu gut, in die Knie gezwungen zu werden.

    Ich bin davon überzeugt, durch Erkenntnisse bist du und alle anderen Menschen am richtigen Weg.

    Learning by doing 🙂

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  2. Der Körper ist echt eine wunder. Liebe M. , immer schön drauf hören. Seitdem ich besser auf meinen höre und Dinge an- und ausspreche geht es besser. Immer weiter so!

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  3. Das ist leider so gar nicht meine Welt ^^

    Würd mir das mit ner verheirateten Frau passieren würd ich sagen „Jetzt biste erstmal zu deinem Mann ehrlich und dann such dir bitte wen anders, weil ich hab auf den Schwachsinn keinen Bock“.

    Ansonsten ist es für mich völlig logisch, dass ich mich zuerst um mich kümmer und dann um andere. Wenn ich kaputt bin kann ich auch nicht für andere da sein.

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